Hilft Melatonin bei Long Covid?

Long COVID, auch bekannt als Post-COVID-Syndrom, ist eine Herausforderung für viele Menschen, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben. Symptome wie chronische Müdigkeit, Schlafstörungen, kognitive Beeinträchtigungen („Brain Fog“) und anhaltende Entzündungen beeinträchtigen die Lebensqualität Betroffener erheblich.

Bei der Suche nach effektiven Behandlungsansätzen wird Melatonin, ein Hormon mit schlaffördernden und entzündungshemmenden Eigenschaften, immer wieder als vielversprechender Ansatz diskutiert. Doch auch präventiv und während akuter Infektionsphasen kann Melatonin offenbar unterstützend wirken.

Melatonin: Mehr als ein Schlafhormon

Melatonin wird in der Zirbeldrüse des Gehirns produziert und ist vor allem für die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus bekannt. Darüber hinaus besitzt es antioxidative, entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften, die es zu einem interessanten Kandidaten in der Prävention und Therapie von COVID-19 und seinen Langzeitfolgen machen.

  • Entzündungshemmung: Melatonin kann die Produktion entzündungsfördernder Zytokine verringern und damit das Immunsystem modulieren, was bei chronischen Entzündungen wie Long COVID hilfreich sein könnte.
  • Neuroprotektion: Studien weisen darauf hin, dass Melatonin die Nervenzellen vor oxidativem Stress und Entzündungen schützt, was kognitive Symptome wie „Brain Fog“ lindern könnte.
  • Verbesserung des Schlafs: Schlafstörungen zählen zu den häufigsten Beschwerden bei Long COVID. Melatonin kann helfen, den gestörten zirkadianen Rhythmus wiederherzustellen und die Schlafqualität zu verbessern.

Anwendung bei COVID-19

Dosierung in den verschiedenen Bereichen. Vorsicht, die Webseite MedMedia empfiehlt die unten stehenden Dosierungen. Allerdings steht in der gelben Liste eine Maximaldosis von 10mg pro Tag.

1. Prävention von COVID-19
Melatonin kann präventiv eingesetzt werden, um das Immunsystem zu stärken und oxidativen Stress zu reduzieren, der eine entscheidende Rolle bei schweren Verläufen spielt. Die Webseite 

Dosierung: 5–10 mg pro Tag

2. Während einer akuten Infektion
In akuten Infektionsphasen kann eine höhere Dosis von Melatonin dazu beitragen, die entzündliche Reaktion zu dämpfen und das Risiko schwerer Komplikationen zu reduzieren.

Dosierung: 30–40 mg pro Tag (Achtung, siehe Hinweis oben zur Maximaldosis)

3. Unterstützung nach einer Impfung
Melatonin kann vor und nach einer COVID-19-Impfung helfen, das Immunsystem zu regulieren und Impfnebenwirkungen wie Entzündungen oder Müdigkeit abzumildern.

Dosierung: 10–15 mg täglich, ab zwei Wochen vor bis mindestens vier Wochen nach der letzten Impfung

 

Wo kann man Melatonin kaufen? 


Melatonin gibt es in Drogerien, Apotheken oder auch hier bei Medpex*.

 


 

Möglicher Nutzen bei Long COVID

Melatonin zeigt auch Potenzial als ergänzende Therapie für Menschen, die unter Long COVID leiden. Insbesondere die entzündungshemmenden und neuroprotektiven Eigenschaften sowie die Verbesserung der Schlafqualität könnten langfristige Beschwerden lindern. Während einige Studien darauf hinweisen, dass Melatonin die Lebensqualität Betroffener verbessern kann, ist es wichtig zu betonen, dass der wissenschaftliche Nachweis speziell für Long COVID noch in einer frühen Phase ist.

Was sagt die Forschung?

Ein Artikel auf MedMedia beschreibt die schützenden Eigenschaften von Melatonin bei COVID-19. Diese Erkenntnisse basieren auf der Fähigkeit des Hormons, freie Radikale zu neutralisieren und überschießende Immunantworten zu regulieren. Während diese Effekte in der Prävention und bei akuten Verläufen gut dokumentiert sind, deuten erste Studien darauf hin, dass ähnliche Mechanismen auch bei Long COVID nützlich sein könnten.

Sicherheit und Hinweise zur Anwendung

Melatonin ist in vielen Ländern rezeptfrei erhältlich und wird häufig zur Behandlung von Schlafstörungen verwendet. Dennoch sollten höhere Dosierungen – wie sie für die akute Infektion oder Long COVID empfohlen werden – nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

  • Nebenwirkungen: Melatonin gilt allgemein als sicher. Mögliche Nebenwirkungen können jedoch Schläfrigkeit, Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden sein.
  • Wechselwirkungen: Patienten, die andere Medikamente einnehmen, sollten die Einnahme von Melatonin mit einem Arzt besprechen, da Wechselwirkungen auftreten können.

Fazit

Melatonin könnte eine wertvolle Unterstützung in der Prävention, Behandlung und Nachsorge von COVID-19 darstellen. Seine entzündungshemmenden, antioxidativen und schlaffördernden Eigenschaften machen es zu einem vielversprechenden Kandidaten sowohl für die Prävention als auch für die Therapie bei Long COVID.

Während weitere Studien erforderlich sind, um die genauen Wirkmechanismen und den Nutzen zu bestätigen, ist Melatonin aufgrund seiner vielseitigen Eigenschaften eine interessante Option für Betroffene und präventiv Interessierte gleichermaßen. Dennoch sollte es immer als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes eingesetzt werden, der ärztliche Beratung, eine gesunde Lebensweise und, wo notwendig, weitere Therapien einschließt.

Disclaimer: Wir geben hier keine medizinischen Ratschläge, sondern bilden das ab, was in der verlinkten Literatur zu dem Thema publiziert wurde. Keine Gewähr, bitte besprechen Sie solche Anwendungen immer mit ihrem Arzt. *Link zu einem Partnerprogramm.