Wir möchten hier nicht nur Studien zu Long Covid teilen, sondern auch persönliche Geschichten von Menschen und wie diese eine Besserung dieser tückischen Krankheit erlangen konnten.
Aktuell (September 2024) gibt es z.B. ein interessantes Interview in einer gedruckten Tageszeitung mit dem Kölner HNO-Arzt Kai Störring.
Der Artikel mit dem Titel „Es war wie Folter“ beschreibt die Erfahrungen von Dr. Kai Störring, einem HNO-Arzt aus Köln, der an Long COVID erkrankte. Nachdem ihm herkömmliche Behandlungen nicht geholfen hatten, begab sich Dr. Störring auf die Suche nach eigenen Heilungsmethoden. Diese halfen ihm und inzwischen nutzt er seine Erkenntnisse, um in seiner Long-COVID-Sprechstunde auch anderen Betroffenen zu helfen.
Dr. Störring schildert, wie sein Leben sich nach der Long-COVID-Erkrankung drastisch veränderte. Er spricht im Artikel von extremer Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und anderen langanhaltenden Symptomen, die sein Leben massiv beeinträchtigten. Diese Erfahrung verglich er sogar mit Folter, da sie ihn körperlich und psychisch stark belastete. Er begann, mit verschiedenen Therapieansätzen zu experimentieren, darunter der Einsatz von Nikotinpflastern und Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, die er sich selbst verschrieb. Auch ein atypisches Neuroleptikum half ihm. Obwohl seine Symptome im Verlauf der Zeit schwankten, fand er schließlich etwas Linderung und kann wieder arbeiten.
In seiner Praxis behandelt Dr. Störring heute Patienten, die mit ähnlichen post-COVID-Beschwerden kämpfen. Er kritisiert den Mangel an Forschungsförderung für Long COVID im Vergleich zu anderen Krankheiten wie Multiple Sklerose, obwohl Long COVID eine große Zahl von Menschen betrifft. Er setzt sich für mehr Aufklärung und gezielte Forschung in diesem Bereich ein.
Im Interview reflektiert er auch über die Auswirkungen der Krankheit auf sein Leben und seine Prioritäten. Vor seiner Erkrankung beschreibt er sich als sehr ehrgeizig, doch nun legt er mehr Wert darauf, Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Er erkennt, dass er vieles in seinem Familienleben nachholen muss, nachdem ihn die Krankheit so stark aus der Bahn geworfen hat.
Der Artikel bietet einen persönlichen und fachlichen Einblick in die Herausforderungen, denen sowohl Patienten als auch Ärzte im Umgang mit Long COVID gegenüberstehen, und zeigt, wie wenig über diese Erkrankung bisher geforscht wurde.
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