Eine Studie der Universitätsmedizin Halle beleuchtet das Risiko von Long-COVID nach Infektionen mit verschiedenen Varianten des Coronavirus. Die Untersuchung, die im Fachjournal „International Journal of Infectious Diseases“ veröffentlicht wurde, basiert auf den Daten von 11.000 Teilnehmern des DigiHero-Projekts, die ihre Infektionsgeschichte, ihren Impfstatus und ihre Symptome nach einer Infektion detailliert dokumentierten.
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das Risiko, an Long-COVID zu erkranken, nach einer Infektion mit der Omikron-Variante deutlich geringer ist als bei früheren Virusvarianten wie dem ursprünglichen Wildtyp. Konkret zeigen die Ergebnisse, dass die Wahrscheinlichkeit, langanhaltende Symptome nach einer Omikron-Infektion zu entwickeln, etwa drei- bis viermal niedriger ist. Interessanterweise war jedoch die absolute Zahl der Long-COVID-Fälle bei Omikron höher, da diese Variante während der meisten Infektionen vorherrschte.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie ist der schützende Effekt einer überstandenen COVID-19-Infektion: Personen, die nach ihrer ersten Infektion keine Long-COVID-Symptome entwickelten, hatten bei einer erneuten Infektion ein deutlich reduziertes Risiko, später daran zu erkranken. Dieser Befund könnte wichtige Implikationen für die zukünftige Gesundheitsversorgung und Impfstrategien haben, obwohl die Studie keinen schützenden Effekt der Impfung gegen Long-COVID nach einem Impfdurchbruch nachweisen konnte.
Die Daten wurden im Rahmen des DigiHero-Projekts erhoben, einer großangelegten digitalen Gesundheitsstudie, die in Deutschland läuft und in der bereits mehr als 90.000 Menschen registriert sind. Die Studie konzentriert sich nicht nur auf Long-COVID, sondern auch auf ein breites Spektrum an gesundheitlichen Themen, die durch die COVID-19-Pandemie beeinflusst wurden. Die Universitätsmedizin Halle hat zudem gemeinsam mit anderen führenden deutschen Universitäten ein Long-COVID-Register etabliert, das detaillierte Informationen über den Verlauf und die Behandlung von Long-COVID-Symptomen sammelt.
Diese Ergebnisse tragen dazu bei, das Verständnis für die Langzeitfolgen von COVID-19 zu vertiefen und gezielte therapeutische Ansätze zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen von Long-COVID-Patienten gerecht werden.
Für weitere Informationen zur Studie und zum Long-COVID-Register besuchen Sie bitte die Webseite der Universitätsmedizin Halle: Long-COVID-Studie DigiHero 2023.
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